Geschichte & Familie
Georg „Szemes Bacsi“ & Maria Szemes (1948-1984)
Aus einem traditionellen landwirtschaftlichen Betrieb kommend, interessierte sich Georg Szemes (Semesch) – Jahrgang 1919 – schon in jungen Jahren für Wein. Von allen liebevoll „Szemes Bacsi“ (Onkel) genannt, betrieb er mit seiner Frau Maria zwei Weingeschäfte. Auf Grund der Schwierigkeiten über die Besatzungszonen Österreichs zu handeln, gründen sie 1948 einen Weinhandelsbetrieb in Pinkafeld (russische Besatzungszone) und einen weiteren in der Stadt Hartberg in der Steiermark, die damals zur britischen Zone zählte. Weißer und roter Fasswein aus dem nördlichen Burgenland sowie aus dem nahen Ungarn wurden eingekauft, in Pinkafeld veredelt, ausgebaut, abgefüllt und gekonnt vermarktet.
Tibor Desi derius Szemes (1984–2001)
1984 übernahm Tibor den Familienbetrieb. Tibor Szemes, eine charismatische Persönlichkeit mit Weitblick und Kontakten in die ganze Welt, erkannte schon in den frühen 80iger Jahren die hervorragende Terroir- und Traubenqualität des Mittelburgenlandes. Mit Ing. Josef Pusch, dem damaligen Kellermeister der Genossenschaft Horitschon hat Tibor Szemes den Schritt zum Négociant (so werden in Frankreich Weinhändler bezeichnet, die Wein aus gekauftem Traubengut und Jungweinen bereiten, ohne eigene Weingärten zu besitzen) eingeleitet. Tibor gelang es, das Vertrauen der Weinbauern, die teilweise noch mit antiquierten Methoden „Fassware“ produzierten, zu gewinnen und sie von seinen Qualitätsvorstellungen und den vorhandenen Absatzmöglichkeiten zu überzeugen. Der Négociant-Eleveur (Weinerzieher) – Tibor Szemes war geboren.
Illa & Oscar Szemes (2001 – 2018)
Der frühe Abschied von Tibor im März 2001 hat die österreichische Weinszene erschüttert. Seine Frau Illa führte den Betrieb in seinem Sinne weiter und es gelang ihr die Lücke, die ihr Mann hinterließ, zu schließen. Mit viel Ehrgeiz, Engagement und Verständnis für „ihren“ Blaufränkischen führt sie das Erbe fort und so ist es kein Zufall, dass ihre Blaufränker TRADITION und IMPERIAL zu den Top-Roten des Landes zählen.
2009 war Oscar (Sohn) voll im Weingut integriert und führt gemeinsam mit seiner Mutter den Betrieb weiter. Oscar hatte die Kellerverantwortung übernommen und binnen kurzer Zeit stellte er sein besonderes Weinverständnis unter Beweis. Er konnte die bestehende Weinlinie um einige Facetten, die sich rasch als stimmig erwiesen, erweitern.
Illa und Oscar, Mutter und Sohn, begannen sich erstmals 2009 für Neckenmarkter Rieden zu interessieren. Die höchsten Lagen (470m) im Mittelburgenland mit ihren unverwechselbaren Schieferböden hatten es den beiden angetan.
So kam es, dass mit dem Jahrgang 2011 erstmals Weine aus Neckenmarkt gekeltert wurden.
2016 wurde das Kosthaus 1814 nach über einem Jahr Renovierungszeit eröffnet. Das über 200 Jahre alte Gebäude sollte nicht an Charme verlieren und dennoch dem Zeitgeist entsprechen
Anna & Oscar Szemes (2018- )
Im Juli 2018 traf das Schicksal die Familie Szemes abermals schwer, als auch Illa im Alter von nur 54 Jahren verstarb.
2018 kam Anna, nach mehrjährigem Auslandsaufenthalt um Erfahrung zu sammeln, in den elterlichen Betrieb zurück.
Seither arbeiten sie gemeinsam: Oscar kümmert sich um den Wein und Anna kocht. Anna ist die Gastgeberin bei allerlei verschiedenen Veranstaltungen am Weinhof Szemes. Mehrmals im Monat verköstigt sie unsere Besucher mit immer frisch zubereiteten Gerichten. Sie kocht klassisch traditionelle Rezepte, aber ab und zu wird es auch internationaler. Die verwendeten Produkte kommen, so gut es geht, aus der Region.
Sie bleiben engagiert und fleißig, immer mit Bedacht auf Qualität und Herkunft.